Aktuelles
Fachgruppe: Einstellung des Westfalenspiegels großer Verlust für die Print-Landschaft in Westfalen
Eingestellt am 01.09.2025

Es gehöre ja zu den Aufgaben des Herausgebers, letztlich der Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), die Kultur in Westfalen-Lippe zu fördern. Da erscheine er wenig plausibel, wenn ein Medium, das kompetent und seriös darüber berichte und kulturellen Initiativen und der Literatur Gehör verschafft, dem Rotstift zum Opfer fällt. Zudem falle für viele freie Kolleg:innen in der Region ein wichtiger Auftraggeber weg.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hatte Ende August auf Anfrage bekannt gegeben, dass der „Westfalenspiegel“ zum Jahresende eingestellt wird. Das Printmagazin, das der Ardey-Verlag, eine Tochtergesellschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), seit 1951 zur Förderung der Kultur in der Region und zur Darstellung „der großen Vielfalt des westfälischen Lebens“ herausgegeben hatte, war nach LWL-Angaben zuletzt in einer Auflage von 13.000 Exemplaren alle zwei Monate erschienen.
Die rund 1.100 Abonnenten werden zurzeit informiert, dass im Dezember die letzte Ausgabe erscheint. Die zwei verbleibende Redaktionsmitglieder (zurzeit noch eine weitere Redakteurin, die in Ruhestand geht, und eine weitere Kraft mit befristetem Vertrag) übernimmt der LWL, der zukünftig einen Online-Dienst unter demselben Namen herausbringen will. Der neue Dienst soll mit redaktionellen Beiträgen Themen aus den Arbeitsfeldern des LWL vertiefen.
Die Abgeordneten des LWL hatten im Juli beschlossen (Personalausschuss, Finanzausschuss, Landschaftsausschuss), den „Westfalenspiegel“ als Printmagazin zum Jahresende auslaufen zu lassen und damit einen Beschluss des Aufsichtsrats Ardey-Verlages bestätigt. Wirtschaftliche Gründe seien ausschlaggebend gewesen, hieß es.
„Ich hätte mir einen anderen Ausgang gewünscht“, kommentierte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL, das Ende des „Westfalenspiegel“ nach 74 Jahren.